Rating of
N/A
Geister Palast
cinegeek.de - wrote on 03/07/16
Cemetery of Splendor spielt in der ländlichen Heimatstadt des Regisseurs (den Freunde einfach Joe nennen - was wir auch tun sollten, um uns nicht mit der Aussprache seines vollen Namens zu quälen). Dort wurde eine ehemalige Schule in ein Krankenhaus verwandelt. Eine Gruppe von Soldaten liegt nebeneinander in Betten, befallen von einer mysteriösen Schlaf-Krankheit. Die Geschichte kreist nun um die freiwillige Helferin Jen (Jenjira Pongpas), die junge Psychologin (Jarinpattra Rueangram) und den Soldaten Itt (Banlop Lomnoi). Wie so oft in Weerasethakuls Filmen werden die konkrete Welt und die spirituelle Ebene miteinander verwoben. Geister wandeln unter den Lebenden. Nachdem sie gebetet hat und Geschenke vor einem Schrein opferte, trifft Jen im Park auf zwei wunderschöne Schwestern. Sie bietet ihnen Früchte an und macht eine fabelhafte Entdeckung, denn beide sind tote Prinzessinnen - dieselben zu denen sie gerade erst gebetet hat. Die Prinzessinnen erzählen Jen, das Hospital sei auf einem Friedhof toter Könige erbaut worden. Die toten Herrscher saugen nun jede Energie aus den schlafenden Soldaten. Bilder von unheimlicher Schönheit, die prosaische Sicht auf das tägliche Leben, eine fliessende Grenze des Realen, Mystischen und Übersinnlichen. An jedem Bett eine weisse Stange, die ein unheimliches grünes Licht auf den Schlafenden wirft. Weerasethakul verliert darüber nie seinen Humor, der ihn so einzigartig macht: Der Umgang der Krankenschwestern mit den Schlafenden - nicht wirklich ersthaft. Ist es wahr, dass die Gesichter auch ohne Makeup makellos wirken, wie Jen bemerkt? Keng versucht die Träume der Soldaten zu interpretieren, während Jen ein tiefes Band knüpft mit Itt. Sie folgt ihm auf den Grund des Hospitals, einem Geister-Palast, umgeben von einem verwucherten Feld. Der Prozess des Heilens, die Erfahrungen mit Katharsis in einer spirituellen Welt - das sind Grundzüge von Cemetery Of Splendour. mehr auf cinegeek.de