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Alles fliesst
cinegeek.de - wrote on 03/07/16
Alles fliesst, alles ist miteinander verbunden. Die majestätische Schönheit des Ozeans, die Kraft von Gedichten, aber auch die schreckliche Diktatur Pinochets und die Kolonialisierung Chiles während des 19. Jahrhunderts. Patricio Guzman findet dafür melancholisch fliessende Bilder in seinem Essayfilm. So wie den Kristallquader, worin ein Wassertropfen verschlossen ist. Er ist verkalkt, ein wenig bewegt er sich zwar in und her, doch man kann seine Erstarrung nicht lösen. So war es in Chile, nachdem Pinochet die gewählte Regierung von Sslvador Allende stürzte. In dem Kristallquader bewegt sich noch ein winziger Tropfen, verschlossen im Quarz. Blieb in der verhärteten chilenischen Gesellschaft dieser Zeit auch noch etwas übrig, von dem was vorher war? Guzman hat seinen Kristallquader vor schwarzem Hintergrund gefilmt. Er ist isoliert. Ganz anders als Chile mit seiner über 4000 Kilometer langen Küste, untrennbar verbunden mit dem Pazifik. Bis zur Kolonialisierung der Europäer lebte man am Wasser, am Leben. Erst nachdem die Europäer in Chile gelandet waren, wandte man sich ab vom Pazifik ins Landesinnere. Guzmans Film handelt von dieser Abkehr. Erinnerungen an die Wasservölker Westpatagoniens und ein Mahnmal für die Überlebenden der Pinochet Diktatur. Darüber hat Guzman seine Betrachtungen über das Weltlall und die Natur ausgedrückt. Wie ein Vermächtnis des grossen alten Mannes des chilenischen Films. mehr auf cinegeek.de