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Muttersohn
cinegeek.de - wrote on 03/07/16
Der Isländer Dagur Kari hats mit ausgewachsenen Männern, die noch bei ihrer Mutter leben. Fusi (Gunnar Jónsson) ist wieder so ein, 43 Jahre alt und beleibt. Fusi redet nur das Allernötigste. Er geht nicht zur Arbeit, sondern versteckt sich lieber im Schrank. Eine Freundin hatte er noch nie. Fusis Hobby sind Spielzeug-Soldaten, mit denen er historische Schlachten nachstellt. Im Grunde hat er die Seele eines Kindes: Unschuldig, hilfsbereit und nett. Trotzdem ist er einsam. Fusi war immer der Aussenseiter, der "Dicke". In einem anderen Film könnte so eine Figur mit der Vorliebe für Heavy Metal und Kriegsspiele auch ein gefährlicher Typ sein. Diesen menschlichen Berg aber dürfen wir ohne zu zögern ins Herz schliessen. Kari konfrontiert seinen Helden nun mit einer Liebesgeschichte. Sjöfn heisst sie, die Fusi die Hürden zum Erwachsenenalter in den Weg stellt. Sie bittet ihn hoch zu sich auf einen Tee, Fusi aber entgegenet, er trinke lieber Milch. Es ist diese Ungerührtheit, die den Humor von Virgin Mountain ausmacht. Kagur vertraut auf seinen ruhigen Komödien-Tonfall, auf seine leicht skurrilen Charaktere, die unsere Zuneigung mit Leichtigkeit erhalten. Wird Fusi sind tristes Leben, dass uns in so vielen differenzierten Grau- und Brauntönen dargeboten wird, überwinden? Kann er die Liebe bekommen, die er selbst ganz selbstverständlich in sich trägt? Wird er ausziehen? mehr auf cinegeek.de