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Odyssee
cinegeek.de - wrote on 03/07/16
Es gibt diese Theorie, dass es in der Geschichte der Menschheit nur eine Handvoll Fabeln gibt, die immer wieder variiert werden. Mediterranea ist die Geschichte zweier Freunde aus Burkina Faso, die sich nach Italien durchschlagen und dort als Hilfsarbeiter Geld verdienen. Es ist die Geschichte einer modernen Odyssee. Ayiva (Koudous Seihon), lässt seine Tochter zurück, um mit seinem Freund Abas (Alassane Sy) zu fliehen. Wir erleben die Überfahrt auf LKWs und zu Fuss durch die Wüste. Schliesslich überqueren sie das Mittelmeer auf einem Motorboot ohne Steuermann. Sie landen in einem italienischen Auffanglager. Ohne Papiere und feste Arbeit - womöglich mit drohender Abschiebung... Wir haben diese Geschichte schon gesehen - etwas ist aber grundlegend anders: Jonas Carpignano konfrontiert uns mit zwei Charakteren, die handeln und ihr Schicksal selbst in der Hand haben. Dadurch lässt er uns nicht in Betroffenheits-Voyeurismus verfallen. Vielleicht handeln sie sogar falsch? Das Geschehen wird mit einer Handkamera dokumentarisch festgehalten. Fast steht der Film in der Tradition des Neo Realismus. Mediterranea entwickelt eine rauhe Poesie und ist deshalb umso ergreifender, weil er nicht um jeden Preis eine Wirkung erzielen will. mehr auf cinegeek.de