cinegeek.de's Movie Review of Last of the Unjust, The ( dernier des injustes, Le )

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Last of the Unjust, The ( dernier des injustes, Le )

Skrupel
cinegeek.de - wrote on 03/12/16

Claude Lanzmanns Shoah Projekt umfasst mittlerweile 200 Stunden Filmmaterial - ein Lebenswerk! Seit den 70ern trägt er Dokumente über das grösste Verbrechen der Menschheit, Ausschwitz, zusammen. Sie markieren den Beginn der modernen Holocaust Forschung. Hier geht es um die Frage der Verstrickung der jüdischen Offiziellen. Im Mittelpunkt des vierstündigen Films steht der Wiener Rabbi Benjamin Murmelstein. Er war der einzige überlebende "Judenälteste" von Theresienstadt und half Adolf Eichmann bei der Deportation von 120.000 Juden. Murmelstein setzte nach dem Krieg keinen Fuss auf israelischen Boden, aus Angst vor einem Prozess. Während der 70er machte Lanzmann Murmelstein in Rom ausfindig und überredete ihn zu einer Anzahl von interviews für sein Shoah Projekt. Murmelstein erweist sich aber als brillanter Denker und grosser Charmeur. Er argumentiert, er habe sich mit dem Feind eingelassen, um Juden vor der Gaskammer zu bewahren. Eine Skepsis an Murmelsteins Unschuld ist angebracht - und auch Lanzmann hat Jahrzehnte gebraucht, um das Material nun doch zu veröffnetlichen (wofür er sogar von seinem Prinzip abwich, keine Archiv-Aufnahmen zu benutzen, da die notgedrungen aus den Archiven des Feindes stammen). Der Tod von Millionen von Juden - wie könnten da keine moralischen Widersprüche übrig bleiben? Murmelstein erklärt, die Menschen in Theresienstadt wären keine Heiligen gewesen, sondern Märtyrer. Nicht alle Märtyrer aber, seien zwangsläufig Heilige. - Dazu gibts unsere Film List der grössten klassischen Dokus auf cinegeek.de

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