cinegeek.de's Movie Review of The Duke of Burgundy

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N/A

The Duke of Burgundy

Zu gut
cinegeek.de - wrote on 03/13/16


Im Grunde müsste ich hin und weg sein von Peter Stricklands neuem Film (denn ich gehöre wohl doch zur Zielgruppe: Männlich, cinephil, sogar Videothekar!). Wieder unternimmt er eine Reise zurück in die Filmgeschichte. Diesmal taucht er ein in die 70er Jahre Sexploitation mit ihren billigen Sado-Maso Effekten, mit pseudo-gebildeteten Anspielungen und diesem verqueren Mix aus Kitsch und Surrealismus. Eine tolle Idee! Aber: Ich hatte meine Probleme... Strickland kennt seine Vorbilder und mit der Besetzung von Monica Swinn holt er sich das "Original" sogar an Bord seines Films! Eine Frau im schwarzen Umhang, Evelyn (Chiara D’Anna), fährt durch eine verwunschene Landschaft bis zu einem alten Gemäuer. Die Hausherrin Cynthia (Sidse Babett Knudsen) rügt die Ankommende, sie sei zu spät. Sie befielt ihr, das Arbeitszimmer zu putzen, in dem Schaukästen mit aufgespiessten Schmetterlingen stehen. Es folgen weitere Aufgaben, aber Evelyn erledigt sie nur unzufriedenstellend. Dafür wird sie im Badezimmer bestraft. Langsam begreifen wir, dass wir Zeuge eines Rollenspiels sind. Die Beziehung von Evelyn und Cynthia lebt von diesen Machtkämpfen, ist aber auch romantisch und voller Sehnsucht. So stossen sie ins Unterbewusste vor und erfahren, dass Liebe auch immer eine Frage der Stärke ist. The Duke Of Burgundy ist kein Horrorfilm per se und trägt sogar Züge einer Komödie: Evelyn weiss genau was sie will, sie kennt sich aus in dieser Art Rollenspiel. Cynthia dagegen merkt man die Angst an, sie könnte etwas vermasseln. Im Grunde hätte sie bestimmt lieber eine "normale" lesbische Beziehung. Daraus zieht der Film seinen Humor, denn sie entspricht ihrer Rolle eben nicht. Warum überzeugt mich The Duke Of Burgundy trotzdem nicht? Die Vorbilder aus den 70ern besassen einen Anarcho Charakter und die Qualität von Amateurfilmen. Durch Zufall konnten einige dieser Werke in den Bereich unverhoffter Genialität stolpern. Strickland aber hat seinen Film unter Kontrolle. Seine Effekte sind inszeniert (das gilt vor allem für die Nacktszenen, die keine sind!). Ich finde, das gilt nicht! Ich habe mit viel Liebe eine kleine Sexploitation Ecke im Keller zusammen gestellt. Die bitte zuerst! Peter Strickland ist ein zu guter Regisseur für das Genre.

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