cinegeek.de's Movie Review of Maps to the Stars

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Maps to the Stars

Kleinstadt
cinegeek.de - wrote on 03/16/16

David Cronenberg ist einer der ganz wenigen Regisseure, dessen Werk spontanen Angriffen mühelos stand hält: Sein Mix aus schwarzer Komödie und unverfrorenem Melodram kommt so delikat daher, manchmal auch so abstossend, dass wir einfach nicht wissen können, ob ers ernst meint oder doch nicht? Die Antwort lautet dann gewöhnlich: Beides. Lange wurde er als Horror-Filmemacher beschrieben und seine Faszination für Körper Invasionen und die Fragilität des Fleisches scheinen diese Etikette auch zu bedienen. Eine Reihe seiner Filme geht aber auch ohne genetische Mutation oder "Monster" als Horror durch. Warum? Ist es so, dass Cronenberg weniger interessiert ist an Gore, sondern vielmehr am inneren Biest? Die monströse Natur der Obsession, des Verlangens, die Unmöglichkeit, vor sich selbst zu fliehen und die Grausamkeit der Gesellschaft, die den Charakter des Einzelnen definiert - das sind die grossen Themen Cronenbergs. Einen "richtigen" Horrofilm hat er bei genauerer Betrachtung seit den 80ern nicht mehr gemacht. Der Horror entsteht daraus, was Menschen einander antun, was sie drängt, was sie sind. Maps To The Star ist so gesehen, ein "guter alter" Cronenberg. Obwohl Kritiker das Werk als weniger wichtig einstupften. Vor allem missfiel einigen, dass Cronenberg Hollywood falsch darstelle. Die Charaktere sind ängstlich, heuchlerisch und manchmal auch gewalttätig. Sie alle leben in L.A., das wie eine Kleinstadt inszeniert wird. Jeder kennt jeden - wie in einer wachsenden Familie. Zusammengehörig sind diese Familien-Mitglieder nicht durch ihr Blut, sondern ihren Hunger nach Bestätigung. Sie wollen Luxus und Ruhm, im Kern aber grenzenlose Liebe. Akzeptanz ohne Bedingungen. Havana Segrand (Julianne Moore) ist ein Star, dessen Ruhm mit 50er zu sinken beginnt. Wie so viele Cronenberg Charaktere leidet sie unter ihrer Vergangenheit, doch es ist ihr unmöglich, zu entfliehen. Ironischerweise flieht sie, indem sie sich immer tiefer in der eigenen Psyche vergräbt. Havana will auftreten in einem biographischen Drama über ihre Mutter Clarice Taggart (Sarah Gadon). Die wiederum stellt eine Schauspielerin dar, die sexuell und psychologisch wie ein Raubtier wirkt. Im Drama versucht die Schauspielerin ihrer Mutter zu entkommen, wobei sie genauso wird wie sie. Havana würde alles tun, um ihre Mutter zu spielen und womöglich den Oscar zu bekommen! Havanas Therapeut ist der Selbsthilfe-Guru Dr. Stafford Weiss (John Cusack), ein Mann, der sich als selbstlos und fürsorglich beschreibt, jedoch Crack süchtig ist. Seine Tochter Agatha Weiss (Mia Wasikowska) arbeitet als Havanas Assistentin. Bald offenbart sie unbarmherzige Züge, sich als Havanas Rivalin zu positionieren. Ich bezweifle, ob die Themen und Situationen von Maps To The Stars tief genug herausgearbeitet worden sind, um die brilliante Regie sowie die grossen Schauspieler zu verdienen. Die Geschichte und wie die Charaktere miteinander verbunden werden, macht auf mich einen gekünstelten Eindruck. Ausserdem wirkt Maps To The Stars als Film zu glatt und das soll kaschiert weden mit etwas Gewalt und Selbst-Kasteiung. Bis zum Ende des Films hat Cronenberg alle seine Figuren seziert: Eine alte Wunde hier, ein schlimmer Traum dort. Trotzdem, der Film fliesst und es ist schwer, sich ihm zu entziehen. die für uns wichtigsten Filme "Hollywood über sich" in unserer Film List auf cinegeek.de

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