cinegeek.de's Movie Review of Tom at the Farm ( Tom à la ferme )

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Tom at the Farm ( Tom à la ferme )

Unstimmig
cinegeek.de - wrote on 03/28/16

Xavier Dolan aus Quebec ist gerade mal 26 Jahre alt und hat bereits fünf Filme gemacht. Das Wunderkind heimste auf zahlreichen Festivals Preise ein und legte genau die Karriere hin, von der jeder Künstler nur träumen kann! Als Schauspieler sieht er so schön aus wie die klassischen Kinostars. Und genau wie im Film Noir lässt er schöne Menschen hässliche Dinge tun. Doch ist da etwas, hinter der Maske der Schönheit? Dolan hat ein Stück von Michel Marc Bouchard verfilmt, dass den Regeln eines klassischen Film Noirs folgt. Über 100 Minuten lang ist der Film - leider zu lang für einen Thriller, der Spannung erzeugen soll und auf den Punkt bringen. Dolan versucht sich zum ersten Mal mit einem Genre Film, interessiert sich dann aber doch letztlich vor allem für die sado-masochistischen Praktiken seiner beiden Hauptfiguren. - Gerade noch hat Francis (Pierre-Yves Cardinal) von einem Tanzkurs erzählt, den er mit seinem kürzlich verstorbenen Bruder besuchte, nun nimmt er den ehemaligen Partner des Verstorbenen, Tom (Xavier Dolan), mit in eine grosse Scheune und legt Musik auf. Tom muss mit ihm tanzen, eine Weigerung würde Francis nie akzeptieren. Beide gleiten durch den dunklen Raum, Francis führt und Tom ergibt sich - in jedem seiner Schritte liegt aber auch etwas Widerständiges. Francis, der vom Land kommt und Tom, der Grossstädter - ein gegensätzliches Paar. Beide ringen mit sich selbst, stehen zwischen einem Leben in absoluter Freiheit und der Angst vor dem eigenen Begehren. Agathe (Lise Roy), die Mutter des Toten, wollte nie etwas von einer Verbindung ihres Sohnes zu Tom wissen. Tom bleibt nichts übrig, als sich zu verstellen und die Lüge wird für ihn zur Wahrheit. Das ganze Leben auf der Farm gerät zur Scharade. Die Farm und Francis, mal umwerben sie Tom, dann wieder bedrohen sie ihn. Zwei Seelen wohnen in Tomas und Francis Brust: Der Sanftheit des Einen scheint die Brutalität des Anderen zu entsprechen. Mit seinen Attacken gegen Tom wirkt Francis aber manchmal verletzlicher als sein Opfer. Wer ist nun Täter, wer Opfer? Es lässt sich kaum noch trennen. Francis und Tom hassen einander, wobei jeder aber auch so sein will wie sein Gegenüber. Dann aber trifft noch Sarah (Evelyne Brochu) ein. Sie muss nun als Alibi Freundin für Tom herhalten und an dieser Stelle, beginnt Tom At The Farm uns mit seinen Längen zu strapazieren. Die verschiedenen Erzählfäden laufen aus dem Ruder, dem Film fehlt die nötige Struktur. Die Thriller Elemente wirken ungeschickt und unmotiviert, da helfen auch die wundervollen Bilder und die intensive Filmmusik nicht weiter. Warum verlässt Tom die Farm nicht einfach? In echten Krimis treffen die Figuren lächerliche Entscheidungen, die wir aber akzeptieren. Einem guten Thriller vergeben wir gern, dass er nicht realisitisch ist. Da Tom At The Farm sich als solcher aber gar nicht ernst nimmt, wirkt der Film merkwürdig unreal. Hinter der schönen Fassade fehlt die Leidenschaft, echte Spannung zu entfesseln! Dazu haben wir die stimmigsten Film Noir des World Cinemas zusammengestellt auf der Seite unserer Videothek cinegeek.de

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