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Einzigartig
cinegeek.de - wrote on 03/28/16
Jonathan Glazer ist ein brillanter Science Fiction Film gelungen, der mehr wie ein "Experiment" anmutet und weniger wie eine klassische Geschichte. Der Film hat so einiges zu sagen über die verschiedenen Gender Rollen, Sexismus und die Macht der Begierde. Im Grunde ist es eine sehr alte Geschichte über die Angst des Mannes vor der Frau. Ist Under The Skin nun ein Film, dessen tieferer Sinn sich erst bei mehrmaligen Anschauen erschliesst oder eines dieser Werke, deren visueller Stil darüber hinweg täuscht, dass es gar keine tiefere Ebene gibt? Gibt es so etwas wie "Under The Movie's Skin"? Und überhaupt, was haben wir hier vor uns: Genre- oder Experimentalfilm? Arthaus oder Camp? Mit groser Ruhe und ohne störende Dialoge nehmen wir die Perspektive einer Ausserirdischin ein. Sie nimmt die Gestalt von Scarlett Johansson an, um in Schottland auf Männerjagd zu gehen, die von ihrer Spezies verwertet werden. Wie das genau geschieht und warum bleibt offen. Under The Skin arbeitet mit Gegensätzen wie grossem ästhetischen Prunk und dann wieder minimaler Reduktion. Manchmal fühlt man sich wie in einer Doku, dann erscheint das Geschehen wieder abstrakt. Und wer könnte auf den schottischen Strassen fremder wirken als Scarlett Johansson mit schwarzer Perücke und Pelzmantel? Filme wie Under The Skin finden ihren Weg nicht oft ins Kino. Glazers Werk scheint seelenverwandt mit einigen Produktionen aus den frühen 70ern, die sich dagegen sträubten, dieses oder jenes darstellen zu wollen. Ich hab mir den Film jetzt innerhalb einer Woche zum zweiten Mal angesehen und kann sagen, dass er mir während dieser ganzen Zeit im Kopf herumspukte. Ist Under The Skin der perfekte Film? Vermutlich nicht. Dazu kan er sich nicht eindeutig genug entscheiden, was er eigentlich sein will: Von diesem zu viel und von jenem zu wenig. Dafür ist Under The Skin ein ungeheuer sensibles Werk, dass so aussieht wie kein Film sonst: Zum Niederknien schön und überwältigend!