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Ulysses
cinegeek.de - wrote on 03/30/16
Bestimmt ist Robert Redfords Charakter aus All Is Lost, der noch nicht einmal einen Namen trägt, der einsamste Mann der Filmgeschichte! Über seine Vorgeschichte erfahren wir nichts und auch nichts darüber, was er erreichen will. Seine Gedanken kennen wir nicht und er redet auch nicht mit sich selbst (anders als die meisten Überlebenskünstler). Das braucht er auch nicht, denn Robert Redfords Leinwand-Präsenz reicht vollkommen aus! Neben all seinen mittelmässigen Filmen als Regisseur hatte man fast vergessen, wie gewaltig Redfords Ausstrahlung ist! In All Is Lost muss er mit Improvisationstalent und Geschick ums Überleben kämpfen. Seine Yacht, auf der er sich befindet, kollidierte mit einem Container und weckt Redford aus dem Schlaf. Ein Leck in der Schiffseite ist der Beginn einer Kettenreaktion und Redfords Rückzugsgefechten. Die Technik an Bord ist hin, Funksprüche sind nicht möglich und ein Sturm zieht auf... All Is Lost ist ein Werk von grosser Schlichtheit. Nicht nur Redfords Schauspiel ist aufs Wesentliche reduziert, sondern einfach alles in dem Film. Dabei gibt es keinerlei Verschnaufpausen und für Redford keine Möglichkeit, verzweifelt zu reagieren. Der Minimalismus von All Is Lost wirkt einladend, den Film als stumpfe Allegorie für das Leben zu verstehen. In Wahrheit erleben wir hier in der Abwesenheit von Sprache einen Bewusstseinsstrom wie in Ulysses! Mit solchen Meisterwerken soll All Is Lost auch verglichen werden, denn Regisseur JC Chandor und Robert Redford legen hier einen modernen Klassiker vor, ein wahres Opus Magnum! (Dazu haben wir für euch die gewaltigsten Survival Filme ausgesucht auf der Empfehlungs-Seite unserer Videothek cinegeek.de