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Erklärungen?
cinegeek.de - wrote on 03/30/16
Verstörend, aber irgendwie auch ein Genuss ist die Tatsache, dass sich Regisseur Francois Ozon nicht damit aufhält, nach Erklärungen oder etwaigen Hintergründen zu suchen. Isabelle (Marine Vacth) ist eine aussergewöhnliche Schülerin. Die Tochter aus gutem Hause koordiniert in der Pause ihre Treffen in verschiedenen Hotelzimmern. Dort verkauft die 17jährige ihren Körper für 300 Euro. Ozon zitiert Rimbaud, mit 17 sei man noch nicht ernst zu nehmen. Das klingt nach Sinnsuche, jedoch ist Isabelle keine Sinnsucherin! Isabelle handelt nicht aus Geldnot und will auch nicht provozieren. Sie bietet allen die Stirn, den Eltern, einem Psychologen und einem verliebten Klassenkameraden. Statt einer Auflösung bietet uns Ozon zum Schluss Charlotte Rampling und wir dürfen in ihrem Gesicht lesen, um womöglich so etwas wie eine Botschaft zu bekommen. Was war das nun? Ein echtes Anliegen? Eine Stilübung? Formal ist Jeune & Jolie elegant strukturiert in vier Kapitel, die jeweils von einem Francoise Hardy Song eingeleitet werden. In weniger fähigen Händen wäre der Film sicher zum Melodram verkommen. So beobachten wir einfach: Isabelle allein in einem Hotelzimmer (mit den ekligen Typen, die für Dienstleistungen bezahlen) oder in einem dunklen Korridor. Immerhin haben wir oft Angst um das Mädchen und erfahren so, wie es ist, jung und schön zu sein... (Dazu haben wir eine Film List mit Lolitas zusammengestellt auf der Empfehlungs-Seite unserer Videothek cinegeek.de
