cinegeek.de's Movie Review of Slacker (1991)

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Slacker (1991)

Generation X
cinegeek.de - wrote on 04/01/16

Our Daily Free Stream: Richard Linklater - Slacker. Im Grunde ist es unmöglich, Richard Linklaters Film Slacker zu beschreiben, obwohl Linklaters Methode glasklar ist: Er will uns eine bestimmte Gruppe von Leuten zeigen an einem Tag zur selben Zeit. Linklater nennt diese Guppe "Slackers", wir kennen sie auch als "Hipster", "Bohemians" oder "Generation X". Es sind diejenigen, die ein Studentenleben führen und in Studentenstädten herumhängen. Obwohl der Film 1991 in Austin spielt, sieht das Szenario so aus wie ein ganz normaler Tag heute in Berlin Neukölln. Linklater zeigt eine Parallelwelt, in welcher der Kaffee immer nachgefüllt wird und sich die Protagonisten wundern, dass es überhaupt noch ein anderes Leben gibt ausserhalb des eigenem. Linklater beobachtet, hört auch zu, will sich aber nicht einlassen auf das Leben seiner Slacker. Vielleicht gesteht er ihnen deshalb auch keinen Plot zu? Ironischerweise kennt man seine Technik von den Surrealisten: Wir folgen einer Geschichte über die Länge einer Szene, um dann einfach in eine ganz andere zu wechseln. Beispiel? Ein Taxifahrer nimmt einen Kunden (Richard Linklater selbst) mit, der ihm etwas über seine Theorie einer parallelen Realität erzählt. Der Taxifahrer interessiert sich offensichtlich einen Dreck dafür. Szenenwechsel: Wir erleben, wie der Taxifahrer zu Hause von der Polizei festgenommen wird. Und so weiter. Das mag sich langweilig anhören, hat aber einen angenehmen Erzähl-Rhythmus und viel Humor! Linklater marschiert mit seiner Kamera von Slacker zu Slacker: Darunter ein Dieb, der mit seinem Opfer später einen Spaziergang unternimmt; ein Typ, der weiss, dass auf dem Mond Alien Spacecraft von der NASA gezüchtet wird und dann noch ein paar Folksänger, Liebhaber oder Landstreicher... Statt einer Story vermittelt Slacker ein Lebensgefühl. In den frühen 90ern sah man zum allerersten Mal diese Art von Menschen, die an das glauben, was sie in Magazinen lesen oder im Fernsehen "lernen". Die Sorte Mensch, der das Kino zuvor nie Aufmerksamkeit schenkte! Sie alle teilen ein spezielles Wissen, nennen wir es okkult oder esotherisch und stellen verrückte Theorien auf. Sie wissen, dass sie belogen werden und versuchen nun, eigene Wahrheiten zu finden. Linklater hört ihnen dabei amüsiert zu, führt sie aber keineswegs vor. Nicht das, was gesagt wird, ist bei diesem Film ausschlaggebend, sondern der Tonfall. Slacker klingt so wie das echte Leben und das ist im Film allgegenwärtig - an allen möglichen Ecken in Austin. Ein normaler Hollywood Film lässt die Protagonisten in Phrasen sprechen, um sich dabei auf seine Geschichte zu konzentrieren. Slacker nimmt sich die Freiheit, das nicht zu tun. Linklater jedenfalls hat das gesamte Kino damit beinflusst! Aus seinen Slackers wurde DER Kinotyp der 90er und heute ist diese Art und Weise, über das Leben zu philosophieren längst im Mainstream angekommen. (Dazu gibts unsere Film List über das Kino von Richard Linklater auf der Empfehlungsseite unserer Videothek cinegeek.de

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