cinegeek.de's Movie Review of The Outsiders (1983)

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The Outsiders (1983)

Nostalgie
cinegeek.de - wrote on 04/07/16

Our Daily Free Stream: Francis Ford Coppola - The Outsiders. Zum Geburtstag von Francis Ford Coppola! - Falls Francis Ford Coppola 1983 niedergeschlagen sein sollte nach dem Zusammenbruch seiner Zoetrope Studios, sieht man es The Outsiders nicht an. The Outsiders sieht nicht nur aus wie "grosses Kino", sondern wie "allergrösstes Kino"! Coppola blickt zurück in die 50er Jahre nach Nebraska, doch wohl eher nicht in seine eigene Jugend, dafür in die Zeit der grossen Hollywood Schinken. The Outsiders beginnt mit einem Banner, der Filmtitel zieht riesengross von rechts nach links an uns vorbei. Die Farben wirken wie ein Technicolor Experiment auf Acid, dazu singt Stevie Wonder Stay Gold. Das wirkt reichlich vom Wind(e) verweht... Alles über-stilisiert, nichts echt! Die Outsider sind eine Street Gang, aber romantisch verklärt. Es sind bestimmt keine richtigen Kids, sondern Teil von Coppolas vielschichtigem "Storytelling". Der Film beruht auf dem recht bekannten Roman von S. E. Hinton. Er handelt vom Klassenkampf der reichen Popper-Gang und den öligen Greasers aus der Unterschicht. Im Auto-Kino will Greaser Dallas Winston (Matt Dillon) Cherry (Diane Lane) aufzureissen, während seine beiden jüngeren und unsicheren Freunde Johnny Cade und Ponyboy Curtis (Ralph Macchio und C. Thomas Howell) versuchen, zu beschwichtigen. Ponyboy empfindet für Cherry die schüchternen Liebesgefühle, die man wohl nur als Teenager so erlebt. Draussen kommt es zur Auseinandersetzung mit Cherrys reichem Schnösel-Freund. Nachdem Dallas sich von seinen Freunden trennt, wissen beide nicht wohin. Johnnys Vater wütet zu Hause und Ponyboy lebt nach dem Tod der Eltern mit seinen beiden älteren Brüdern zusammen. Auch er will nicht nach Hause. Während beide die kalte Nacht im Park verbringen, nähern sich die Popper. Es kommt zum Kampf und Johnny ersticht einen Popper in Notwehr. Beide müssen fliehen und untertauchen. Wir erleben nun Johnny und Ponyboy im Exil, wie sie gemeinsam Margaret Mitchell lesen, über das Leben sprechen und träumen. Beide wirken überzeugend und ich konnte mich wieder an die Poesie einer solchen Freundschaft, wie man sie mit fünfzehn hat, erinnern. Leider ist das, was Coppola darum baut, weniger überzeugend. In gekünstelten Posen zeigt Coppola die beiden vor einem kitschigen Sonnenuntertang und setzt alles daran, die klassische Hollywood Zeit wieder auferstehen zu lassen. Das Problem dabei, seine Figuren derart zu stilisieren, ist folgendes: Sie können kaum atmen und wirken schlechterdings lebendig. Für uns ist es deshalb schwierig, ganz in seinen Film einzutauchen. Das Material des Romans langt wohl höchstens für einen Film von 90 Minuten und Coppola ist gezwungen, Zeit totzuschlagen. Viele Szenen wirken auch genau so! Kaum etwas im Film wird so motiviert, dass es notwendig erscheint, fast alles geschieht einfach so aus Willkür. Matt Dillons Dallas scheint aus alten 50s Rebellen-Filmen abgepaust. Dallas ist ein Opfer der Postmoderne, in der alles zusammen geklaut wird. Coppola selbst scheint sich gar nicht für seine Inszenierung zu interessieren, sondern nur für den "look" seines Films: Das perfekte Licht, die unglaublichsten Bilder, die perfekte Pose! Seine Greasers wirken deshalb manchmal wie Ausschnitte aus einem Gemäldes. Kurz, es gibt nicht allzu viel Leben in The Outsiders. Der Film gleicht einem stilistischen Experiment. Aber: Ich erinnere mich daran, wie erfolgreich der Film war, als er später noch einmal im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Alle, auf dem Schulhof sprachen darüber, die Bravo brachte Faltposter der Outsider. Einmal lag das daran, dass im Film sämtliche 80er Stars des Brat-Pack auftreten: Patrick Swayze, Rob Lowe oder ganz kurz Tom Cruise. Zum anderen waren wir das realistische Erzählen zu der Zeit noch gar nicht gewohnt. Das kam erst später mit dem Indie Kino der 90er. In den 80ern war doch alles nur Oberflächenglanz und schicke Hülle! Vermutlich wurden die Outsiders ganz einfach in unserer Fantasie lebendig! Für mich selbst ist der ganze Film Teil meiner Erinnerungen, meiner persönlichen Nostalgie. Da gehts mir heute nicht anders als Coppola damals, als er den Film drehte... (Dazu gibts unsere Film List mit Gang Filmen auf der Empfehlungsseite unserer Videothek cinegeek.de

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