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cinegeek.de - wrote on 04/12/16
Flight beginnt mit einer der ungeheuerlichsten Flugzeug-Szenen, die ich je sah: Das Flugzeug wird durch ein Unwetter gesteuert - kopfüber! Nach diesem Auftakt folgt eine der mutigsten und qualvollsten Darbietungen Denzel Washingtons. Der Film entwickelt sich zu einer erschütternden Charakter-Studie, wobei unsere Sympathie bis zum Abspann Washingtons Figur gilt! Washington spielt Whip Whitaker, einen Piloten, der im Lauf der vergangenen Jahre eine Toleranz gegenüber Alkohol und Kokain aufgebaut hat, die für die meisten von uns tödlich enden würde. Wir erleben ihn nach einer durchzechten Nacht mit einer Flugbegleiterin Katerina und wie er sich für die Arbeit präpariert. Zwei Linien Koks und er ist bereit zu fliegen. Die Zweifel seines Co-Piloten werden einfach von den dunklen Gläsern von Whips Brille abgelenkt. Der Flug gerät in ein fürchterliches Unwetter, aber Whip beschleunigt die Maschine und dringt in eine sichere Ebene über dem Unwetter vor. Robert Zemeckis und sein Team zeigen die Panik unter den Passagieren, während der Pilot eikalt reagiert und entscheidet, die Maschine kopfüber zu retten. Die Bruchlandung erfolgt auf einer Wiese, nicht unweit von einer Kirche, was von Zemeckis so hyperrealistisch vorgeführt wird, dass man sich diesen Moment vorstellen kann, in dem man glaubt, bereits tot zu sein. Nur sechs Menschen sterben und Whip wird als Held gefeiert. Wird dieses Erlebnis Whip für immer vom Trinken abhalten? Er zieht sich zurück auf die Farm seines Grossvaters, auf der er geboren wurde. Dort kotzt er alles Gift aus seinem Körper, entzieht und ist trocken für eine Weile. Schliesslich aber holt ihn ein Bluttest seines Heldenflugs ein und der beweist, dass Whip betrunken war an jenem Tag. Währenddessen trifft sich Whip mit Nicole (Kelly Reilly), die ihn zu einem Treffen der anonymen Alkoholiker mit nimmt. Es ist aber nichts für Whip. Uns wird deutlich, dass ihm sein Rausch wichtiger ist als alles andere. Auch seine Ehe wurde deshalb geschieden und Whip verlor den Respekt seines Sohnes. Niemand sonst hätte das Flugzeug landen können, insistiert Whip die Anschuldigungen gegen ihn. Doch sie sind wahr; er war stoned. Eine Woche vor der Anhörung schottet sich Whip in einem Hotel ab. Sein Dealer Mays (John Goodman) aber, schafft es, Zutritt zu erlangen. Etwas Kokain sollte gegen seine Krise helfen... Denzel Washington ist einer der Besten darin, geerdete und sympathische Typen zu spielen. Deshalb ist er die richtige Wahl für die Figur des Whip. Seine Performance wirkt niemals übertrieben, fast scheint es, als ob Washington Whips Obsession kontrolliert. Es gibt viele emotionale Szenen in Flight und ein schlechterer Schauspieler hätte sie voll ausgespielt. Washington aber vertraut ganz auf die kleinen Gesten, die Wirkung seiner Augen, um innere Gefühle auszudrücken. Der Plot weist so einige Wendungen auf und deshalb ist sein geradliniges Spiel wichtig für den Film. Flight, ein Film dessen Titel mehr als eine Bedeutung trägt, ist Robert Zemeckis erster Film nach zwölf Jahren, der ohne Stop-Motion Animationen auskommt. Ein makelloser Film, vielleicht das erste Alkoholiker-Action Drama. (Dazu haben wir eine Film List mit Katastrophenfilmen für euch verfasst auf unserer Empfehlungsseite cinegeek.de