cinegeek.de's Movie Review of Bridesmaids (2011)

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Bridesmaids (2011)

Hangover
cinegeek.de - wrote on 04/23/16

Ich arbeite in einer Videothek die gleichermassen Bar ist und am Wochenende zum Club mutiert. Sonntagmorgens kann man dann manchmal Frauen auflesen, die besoffen sind oder sich dreckige Witze erzählen. Sie würden gut in diese Judd Apatow Buddy Komödie passen, die (anders als fast alle ihre Vorbilder) mit Frauen besetzt ist. Bestimmt mochte ich Bridesmaids ihnen zu Ehren! Kristen Wiig und Annie Mumolo schrieben das Drehbuch, das Paul Feig verfilmte. Im Mittelpunkt eine Gruppe von Frauen, die genauso unerzogen sind wie die Männer in solchen Komödien. Wiig spielt Annie, deren Muffin Bäckerei in Milwaukee gerade Pleite ging. Sie lebt in einer WG mit einem höchst skurrilen britischen Geschwisterpaar. Nun heiratet ihre beste Freundin Lillian (Maya Rudolph). Normalerweise würde ihr der Part als Brautjungfer zustehen, doch langsam bekommt Annie Angst, sie könnte ausgestochen werden von ihrer neuen Rivalin Helen (Rose Byrne). Helen ist gleichzeitig Gattin und Trophähe eines Wirtschaftsbosses, der nie da ist. Wie man sieht, wartet so einiger Äger in dieser "Womance". Helen ist wohl seit immer schon gewohnt, dass sie so behandelt wird wie in ihrer Ehe: Vertröstet, dafür dass man sie nicht beachtet. Nun versucht sie mit aller Gewalt, diese Hochzeit perfekt auszurichten (lächerlich perfekt muss bei Helen alles sein). Ich denke nicht, dass es ihr in erster Linie darum geht, Annie auszustechen. Annie aber fasst das so auf und beginnt, Helen zu bekämpfen. Wie in einer klassischen Screwball Comedy wird sie dabei immer gewalttätiger. Der Film leistet Grosses damit, alle Gäst(innen) der Hochzeit vorzustellen und im Spiel zu behalten. Da ist Rita (Wendi McLendon-Covey), die Mutter dreier Söhne im Teeniealter, die behauptet, überall in ihrem Haus wäre deren Samen verspritzt. Dann tritt Megan (Melissa McCarthy)auf mit der Sprache einer Bierkutscherin und noch ein ganzes Rudel weiterer "Mädels". Hab ich erwähnt, dass Bridesmaids von Judd Apatow produziert wurde? Liebe ihn oder hasse ihn - fest steht, dass seine Filme bestens den Nerv des Publikums treffen, mehr noch, das Gefühl. Hier verbindet er das, was wir Chick Flick nennen mit einer Raunch Comedy. Bridesmaids beweist, dass Frauen Männern in allem ebenbürtig sind: In Sachen sexueller Offenherzigkeit, dem Hang, sich zu besaufen, aber auch in finanzieller Unsicherheit und Zukunftsangst. Nicht jeder schafft es, dass eine Komödie solch körperliche Schmerzen verursacht wie Annies Flug nach Las Vegas. Er soll an dieser Stelle nicht vorweggenommen werden. Jedenfalls ist es ein Rückgriff auf die guten alten 80er Slapstick Komödien, die besonders gern in Flugzeugen spielten (heute wäre sie normalerweise bereits nach zwei Minuten arrestiert worden). Jawohl, Bridesmaids hat ein Herz! Der Film heilt so einige Wunden und verletzte Gefühle, darf pikante Geheimmnisse beichten und endet rundherum glücklich. Das muss auch, denn das Publikum akzeptiert zwar so einiges von Frauen in Komödien, nicht aber, dass es schlimm endet. Ist das sexistisch? Da wären wir wieder. Hangover

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