cinegeek.de's Movie Review of Whatever Works

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Whatever Works

Akzeptanz
cinegeek.de - wrote on 05/10/16

Woody Allens Komödie eröffnet mit dem Song "Hello, I Must Be Going", der in fünf Worten die Welt seines Helden Boris Yellnikoff zusammenfasst. Yellnikoff, vortrefflich gespielt von Larry David, ist ein Physiker, der ein Mal beinahe für den Nobelpreis nominiert worden wäre. Jetzt ist er geschieden von einer Frau, die so perfekt zu ihm passte, dass es ihm unerträglich war. Yellnikoff, ein Forscher im Ruhestand, der Schachunterricht für Gleichgesinnte erteilt. Täglich sitzt er mit seinen alten Kollegen zusammen in einer Kaffee Bar und doziert vor ihnen. Wohlbemerkt, das sind keine Unterhaltungen, sondern Vorträge. Alles entspringt aus seiner paradoxen Überzeugung, dass die Welt so faszinierend ist, dass es ihm unerträglich erscheint. Yellnikoff eröffnet mit einem Monolog, bevor er sich zu uns wendet und in die Kamera spricht (so wie Allen es liebt und schon öfters in seinen Filmen praktiziert hat). Yellnikoff hat vieles mitzuteilen, vor allem den Unterschied seiner eigenen Brillianz gegenüber der törichten Menschen um ihn herum. Theoretisch hasst er alles und jeden. Und praktisch? Später in der Nacht wird er von einem Mädchen ohne Bleibe angesprochen, bittet sie herein und versorgt sie: Melody St. Ann Celestine (Evan Rachel Wood) kommt aus dem Süden und glaubt immer noch an die Schönheit der Welt (wir dürfen uns das als Postkartenästhetik vorstellen). Sie ist liebenswert, optimistisch, vertrauenswürdig und gewinnt das Herz des alten Mannes. Alles, was er sagt, glaubt sie blind und schliesslich bittet sie Yellnikoff, sie zu heiraten! Yellnikoff und Melody akzeptieren einander und sollte man nicht alles, was im Leben funktioniert auch so annehmen? Whatever Works? Dann aber finden Melodys Eltern heraus, wo die Tochter wohnt und kommen zu Besuch. Gläubige Christen mit einer Vorliebe für Waffen... Hier stossen die offenen New Yorker auf die Südstaatler und doch kommt alles ganz anders als gedacht. Schliesslich befinden wir uns nicht in der Realität, sondern in einer moralischen Geschichte, einer Parabel. Larry David spielt die Allen Rolle und besonders sein Eingangsmonolog ist sehr beeindruckend! Woody Allen wirkt mit dieser Komödie regelrecht altersweise. Hier kommt eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis!

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