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Ernsthaft
cinegeek.de - wrote on 07/01/16
Our Daily Free Stream: Bruce Campbell - Bubba Ho-Tep. Evidl Dead hat Bruce Campbell noch immer eingeholt, zuletzt in der TV Serie Ash vs. Evil Dead. Er kann aber auch ganz anders: - Elvis und JFK starben in Wahrheit nie und heute leben sie zusammen in einem Altenheim in Texas - dort wo die Insassen von dem ägyptischen Sucker Bubba Ho-Tep getötet wurden. So oder so ähnlich funktioniert dieser schwachsinnige Film. Funktioniert? Wirklich stimmig ist Bubba Ho-Tep nicht, dafür wirklich originell! Elvis (der tolle Bruce Campbell) war ausgebrannt durch seinen übertriebenen Lebensstil, seinen Pillen und Groupies. Natürlich auch von Colonel Parker. Er tauschte seine Existenz mit einem Elvis Imitator, inklusive vertraglicher Vereinbarung, dass er zurückkehren könnte. Dann verbrannte der Vertrag beim Grillen und Elvis blieb ein Unbekannter. All das wird uns von einer nachdenklichen Stimme erklärt, der Stimme des Kings! Elvis sinniert über Priscilla und Lisa Marie und darüber, dass alle seiner Filme misslungen sind. Er spricht über die Fallstricke des Ruhms. Diese Gedanken sind nicht Teil der Komödie, sondern wahrhaftig und ernsthaft. Ein paar Zimmer weiter wohnt Kennedy (Ossie Davis). Das Attentat? Alles eingefädelt von Lyndon B. Johnson. Die übrigen Bewohner des Heims lassen sich zu einem Charakter zusammenfassen. "Let's get decadent", sagt Kennedy, wenn er sich an seinen Süssigkeiten Vorrat macht. Doch riesenhafte Kakerlaken erinnern JFK daran, dass sein Heim unter dem Einfluss des antiken Seelenfressers steht. JFK weiss, dass man Bubba Ho-Tep vertreiben kann - doch auch in seinem Zustand altersgemässer Schwächung? Das Finale: Der Kampf gegen Bubba Ho-Tep (Bob Ivy), der aussieht wie eine kostengünstige Version der Mumie. Elvis versucht sich in einigen Karate Tricks, die er früher beherrschte - desaströs! Hier könnte Regisseur Don Coscarelli ein paar schöne Lacher erzielen, doch er gibt sich zurückhaltend. Klar, wir haben es hier mit einer Komödie zu tun, jedoch mit einer äusserst merkwürdigen. Was hat ihn zu Bubba Ho-Tep inspiriert? Coscarelli, der eine Kurzgeschichte des Texaners Joe R. Lansdale verfilmt, will einen GUTEN Film machen. Er versucht nicht, über die berühmten Rentner zu spotten, er geifert nicht nach billigen Lachern, sondern versucht, aufrichtig zu sein. Nie erleben wir ein Augenzwinkern mit dem Publikum, nie einen herablassenden Umgang mit seinem Subjekt. Elvis und JFK werden mit dem Respekt behandelt, den sie verdienen. Campbell klingt auch so, wie ich mir Elvis heute vorstelle. Tatsächlich erleben wir eine zu Herzen gehende Freundschaft , in der das Wort noch zählt. Bubba Ho-Tep funktioniert nicht als Horrorfilm, weil wir uns nicht fürchten vor der ägyptischen Mumien-Existenz, die aussieht wie aus einem C-Movie. Er funktioniert nicht als Kult-Film, weil er unsere Intelligenz anspricht und keinen Schulterschluss mit dem Publikum sucht. Die Geschichte des Films funktioniert genauso wenig. Für die teilnehmende Art, sich Elvis und JFK heute vorzustellen und seine Dreistigkeit, ihr beider Leben bis ins Alter zu skizzieren - dafür gebürt dem Werk ein dickes Lob! Elvis selbst fragt sich, wie seine phantastische Karriere im Altenheim enden konnte. Er wird die Antwort selbst finden - eine äusserst überraschende und befriedigende Antwort...