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Religiös
cinegeek.de - wrote on 07/05/16
Auf der Höhe seines Erfolges verliessen sie ihn: Julio Medem aus San Sebastian. Was für grandiose Filme verdanken wir ihm! Filme, die ich in unserer Filmkunstbar Fitzcarraldo bedenkenlos verleihen kann und immer wieder begeisterte Reaktionen bekomme! Ideen, die ich so nie zuvor sah! Wundervolle Bilder! Seit ein paar Jahren aber, warten wir vergeblich auf einen gelungenen Film von Medem. Nun kommt Ma Ma mit Penelope Cruz ins Kino. Ein Film über den Ursprung der Liebe (so auch der deutsche Untertitel). Tatsächlich verkörpert Cruz die Quelle aller weiblichen Tugenden. Eine ideale Projektion ihrer selbst als Star, aber ohne Überraschungen. Neue Facetten ihres Images? Fehlanzeige. Nachdem Magda (Cruz) einen Knoten in ihrer Brust ertastet, sucht sie ihren Arzt Julian (Asier Etxeandia) auf. Magda braucht eine Chemo-Therapie. Sie verliert zwar eine Brust, findet dafür aber eine neue Liebe. Eine Frau zwischen schweren Schicksalsschlägen und verschiedenen Männern. Medem traut sich, das alles ganz unverhohlen rührselig zu präsentieren. Melodramatischer Kitsch, ganz so als ob Ma Ma irgendwann in den 50ern entstanden wäre. Eine Ode an die sorgenden Mütter, die ihren Lieben Halt im Leben geben. Eine Geschichte, die ganz bewusst auf jede Glaubwürdigkeit verzichtet und vor allem an Dopplungen Interesse hat: Zwei Mal erhält Magda die Diagnose Brustkrebs, zwei Männer hat sie, ja - und zwei Brüste. Ma Ma, das bedeutet Mutter, aber eben auch Brust. Ungewöhnlich exaltiert? Vor allem aber auch ziemlich komisch - nur das hat Medem bestimmt nicht vorgehabt mit seinem fast religiösen Film.