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Albanien
cinegeek.de - wrote on 07/06/16
Eine verschneite Berglandschaft wie aus einer Zeit, bevor es so etwas wie Industrialisierung gab. Ein Fährboot bringt die junge Frau aus dem Gebirge in eine andere Welt. Sie klingelt an der Tür einer Etagenwohnung, offenbahr unangemeldet. Die Angereiste, die sich "Mark" nennt, wird wenig freudig aufgenommen und tut auch nichts dafür, das Verhältnis zu entspannen. Wir lernen durch Rückblenden, dass wir es mit Adoptivschwestern zu tun haben, die während der Kindheit sehr verbunden waren, sich aber dann voneinander entfremdeten. Beide entstammen aus einer archaischen Welt, in welcher der Vater der Braut dem Bräutigam ein Gewehr zur Hochzeit schenkt (falls sie nicht spurt). Lila flüchtete aus dieser Welt, aus Albanien, nach Italien. Hana/Mark, noch ledig, übernahm nach altem Brauch selbst die Männerrolle. Mark hat jetzt sein eigenes Gewehr und lebt wie im Zölibat. Die italienische Regisseurin Laura Bispuri hat sich mit ihrem Debüt dieser fremden Welt angenommen. Die Geschichte reicht von der Kindheit bis zur Wiederannäherung, wobei der Kontrast des kargen Lebens in der Wildnis und der sterilen Einkaufszentren der "Zivilisation" überdeutlich gezeichnet wird. Am reizvollsten ist Marks Entwicklung aus verinnerlichten Zwängen heraus zur persönlichen Freiheit. Mark wird gespielt von Alba Rohrbacher, die eine der tollsten Schauspielerinnen Italiens ist! Zum Glück mündet ihre spröde Schönheit am Ende nicht in Dekoltee und Pfennigabsätzen! Ein kleiner Arthaus Film zum Entdecken!