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Klischees
cinegeek.de - wrote on 07/09/16
Hier kommt die Verfilmung des gleichnamigen Kurzfilms, der 2008 den Oscar gewann - auf die Initiative der Schauspielerin Ellen Page hin. Ich habe Cynthia Wades Doku Kurzfilm (denn das Geschehen beruht auf einer wahren Begebenheit) nicht gesehen, doch gehe davon aus, dass er frei ist, von einer stereotypischen Botschaft. Es macht bestimmt keinen Spass, einen gutgemeinten Film zu kritisieren, aber Freeheld stolpert über zuviele Klischees. Das Herz von Freeheld mag am rechten Fleck sein, der Fokus aber nicht. Regisseur Peter Sollett macht aus dem Kurzfilm einfach eine kinotaugliche Version und bietet zwei Trümpfe: Julianne Moore und Ellen Page! Moore spielt die Polizeikommissarin Laurel, die ganz tough in ihrem Job aufgeht. Page ist Stacie, eine hemdsärmliche Mechanikerin, die sich in Laurel verliebt. Beide gehen das ein, was man als eigetragene Lebenspartnerschaft bezeichnet. Doch Laurel erkrankt an Lungenkrebs und ihr bleibt nicht mehr viel Zeit. Nun kämpft Laurel darum, dass die Behörden ihren Pensionsanspruch auf Tracie übertragen, was sich als ausserordentlich schwierig herausstellt. Unterstützung gibts vom schrillen Aktivisten Steve Goldstein (Steve Carrell) und dem Polizeikollegen Dane Wells (Michael Shannon). Das Drehbuch kommt von Ron Nyswander, der einer der Pioniere auf dem unwegsamen Gebiet des Queer Cinema für ein Mainstream Publikum ist! Doch kann ein solcher Film nicht ohne Melodramatik und den Willen, das Publikum, an die Hand zu nehmen, auskommen? Haben wir denn kein anderes Publikum, als ein solches, dass Filme über Minderheiten nur derartig theatralisch akzeptieren kann? Wie wärs denn mit einem etwas differenzierteren Bild einer solchen Liebe? Freefeld ist kein schlimmer Film, aber irgendwie kommt er mir sehr vertraut vor - schon einmal gesehen in einem negativen Sinne...