cinegeek.de's Movie Review of Sabrina (1954)

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Sabrina (1954)

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cinegeek.de - wrote on 08/26/16

Our Daily Free Stream: Billy Wilder - Sabrina. Billy Wilder, ein Zyniker und Philioph mit Witz! Ein Genie, das unbestreitbar zu den ganz grossen Regisseuren gehört (und davon gibts nicht mehr als eine Hand voll!). "The only rule in the movies is, there are no rules" - danach arbeitete er, der seine Karriere hier in Berlin begann. Wilder war der Erste, der drei Oscars für einen Film gewann. 21 Nominierungen, sechs davon gewonnen! Sucht man die Listen der 100 grössten Filme durch, führt Wilder die der Komödien an. Alt oder museal sind seine Komödien nie geworden! Wilders Komödien wirken heute noch genauso frisch wie an dem Tag, da sie im Kino liefen! Er hiess übrigens Samuel Wilder und wurde in einem österreichischen Dorf geboren. Seine Karriere aber begann in Berlin, dass er '33 verlassen musste (fast seine ganze Familie starb im KZ). Seine Weltkarriere ist nicht selbstverständlich: "I knew 100 words when I got off the boat". Doch das Gespür für die Konstruktion und sein Händchen für Charaktere machten es ihm leicht, sich in Hollywood durchzusetzen. Er begann übrigens nicht als ausgemachter Komödien-Regisseur. Wilder inszenierte eher düstere Werke bis er sich 1954 wandelte. Seit Sabrina hat er ausschliesslich Komödien gemacht. Wilder, Audrey Hepburn, Humphrey Bogart und William Holden. Ein Film, vollgepackt mit Hollywood Legenden! Und mit genauso trockenem wie zynischen Humor, den Wilder durch seine kunstvolle Inszenierung als Romantic Comedy erträglich macht. Bogart spielt einen hartherzigen Tycoon, Holden den nichtsnutzigen Bruder. Hepburn verkörpert die Tochter des Chauffeurs. Wer weiss, wie es weiter geht? Holden spielt ein bisschen mit dem liebeskranken Mädchen, die sich schliesslich umzubringen versucht mit Autoabgasen. Man schickt sie nach Frankreich, um Sabrina auf andere Gedanken zu bringen. Nach ihrer Rückkehr ist sie wie verwandelt: Von aussen eine europäische Dame - aber immer noch die Tochter des Chauffeurs. Holden kann seinen Augen nicht trauen, doch Sabrina wird Bogarts hartes Herz brechen... Wilders Figurenkonstellation ist nicht nur romantisch und witzig, sondern eben auch ätzend. Bogart, wie ein Roboter, der für nichts brennt, sich keine persönlichen Gefühle leistet und eine merkwürdige Melone trägt (man muss aber nur den Rand herunter klappen und hat - BOGART!). Entscheidend; sein Alter. Bogart wirkt wie ein Bestatter, der nie eine Jugend hatte. Holden dagegen, eine lächerliche Figur, der von Wilder schreckliche Schmerzen zugemutet werden, indem er (der Sohn einer Glasfabrikanten-Dynastie) sich in ein Martini Glas setzt. Ansonsten soll er durch seine Heirat günstig auf eine Firmenzusammenlegung wirken und darf in Caprios durch die Gegend jagen. Bogart buchhaltet derweilen Holdens Lebensstil. Eine Cinderella Geschichte, die an das Gute im Menschen appelliert, eine Satire, die "Klassen"-Schranken überwindet, aber auch emotionale Barrieren. Eine Begegnung der Gefühllosigkeit der neuen Welt mit dem Humanismus der alten. (Wir stellen nicht den Film, nur den link zur Verfügung)

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