cinegeek.de's Movie Review of Hour of the Wolf ( Vargtimmen )

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Hour of the Wolf ( Vargtimmen )

Albtraum
cinegeek.de - wrote on 08/31/16

Our Daily Free Stream: Ingmar Bergman - Vargtimmen (engl. subt.) Vargtimmen, ein sehr persönlicher Film von Ingmar Bergman, der noch heute sein eigenes Publikum finden muss. Ich fürchte, der ganz normale Kinogänger wird das Werk 2016 noch genauso ablehnen wie 1968. Vargtimmen ist schwierig und wenig erfolgreich. Bergman mutet uns einen kreativen Akt zu, unsere eigene Imagination zu gebrauchen. Seinem Film - wir misstrauen ihm. Als ich ihn letztens im Filmclub zeigte, waren nur wenige dazu bereit. Die meisten flüsterten miteinander, kamen nicht hinein in das Werk. Bergman bedient sich gotischer Legenden. Es ist die Geschichte eines Küntlers (Max von Sydow), der abgeschieden von der Welt auf einer Insel mit seiner Frau (Liv Ullmann) lebt. Auf der anderen Seite der Insel befindet sich das Schloss des Barons und seines Kreises perverser Freunde. Den Künstler plagen nachts paranoide Albträume und Schlaflosigkeit. Vargtimmen spielt vor allem während der Dämmerung, der Stunde des Wolfs. Die dunkelste Zeit unserer Seele, wenn die meisten Menschen sterben und unsere schrecklichsten Träume wahr werden. Dämonen und Geister erwachsen während dieser Stunde ungeheure Kräfte. Offensichtlich wird der Künstler langsam verrückt. Nacht für Nacht bleibt er wach, erzählt von seinen Träumen (oder sind es Erinnerungen?). Die Realität, für ihn nur ein Drahtseilakt. Wo beginnt sie und wo hört sie auf? Schleichend werden seine Träume wahr... Es gibt diese Szene, in welcher der Künster mit einem Jungen (ist es sein Sohn?) angelt. Es scheint, als würde das Kind ihn ins Wasser stossen. Als habe das Kind eine verzerrte Fratze. Der Künstler rastet aus, tötet den Jungen. Wirklich? Bergman gibt uns die Antwort nicht. Schliesslich fürchtet sich die Frau vor ihrem Gatten. Die Schlossbewohner drängen sich in das Leben des Paars, versuchen sie, auseinander zu bringen. Das Böse verdichtet sich während eines Dinners des Barons. Irgendetwas fiel vor im Leben des Künstlers. Irgendein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit. Die Schlossbewohner scheinen das alle zu wissen und bereiten einen grausamen Scherz auf seine Kosten zu - den Bergman in surrealistischen Bildern vorführt. Die Grenzen der Logik werden zurückgelassen. Bergman dringt vor in die Tiefen des Bewusstseins. Vargtimmen könnte sich zu einem grossen Melodram entfalten. Doch ich will nicht vorgreifen. Am besten, du versuchst den Film im Sinne Bergmans zu sehen. (Wir stellen nicht den Film, nur den link zur Verfügung)

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