cinegeek.de's Movie Review of Wish You Were Here (1987)

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Wish You Were Here (1987)

Konventionen
cinegeek.de - wrote on 10/25/16

youtube link: Wish You Were Here. Wer kennt noch Emily Lloyd? Für mich eine der britischen Ikonen der 80er! - Ihre Mutter ist tot, der Vater ein Säufer, aber tief in ihrem Innersten hat sie ein Gefühl, dass aufrichtig ist und voller Freiheit! Wir befinden uns aber im Jahr 1951, irgendwo in einer englischen Kleinstadt, umringt von einer Nachbarschaft, die man als "Working-Class" bezeichnet. Von einem Mädchen wie Lynda erwartet man, dass sie ihren Platz dort kennt. Lynda aber entspricht diesem Bild überhaupt nicht. Im Kino hängen die Jungs an den Schenkeln von Betty_Grable, wenn sie die Beine übereinander schlägt. Lynda probiert dasselbe am Strand aus. Was gibts schon zu verlieren? Wish You Were Here ist eine Coming Of Age Geschichte und Lynda wird als "Bad Girl" wahrgenommen. Niemand im Ort versteht, dass sie ein wunderbarer Mensch ist, der einfach nur anders leben will. Ausgenommen eine kleine ältliche Dame, die Klavier spielt in einer Teestube. Eine Komödie mit wütenden Untertönen! Sie zeigt, wie ein freies Mädchen gebrochen werden soll durch den immergleichen Mix aus Sexismus und Konventionen. Sollen wir lachen oder weinen - der Film selbst kennt die Antwort nicht und entwickelt sich ganz langsam zu einer Tragödie. David Leland schrieb und inszenierte Wish You Were Here aufgrund der Erinnerungen von Cynthia Payne. In Cynthias Kindheit war Sex etwas, worüber man nicht sprach. Ihre Einstellung dagegen, musste als amoralisch verstanden werden: Wenn nun aber alle Männer Sex wollen und sie viel zu geben hat - wo ist nun das Problem? Die Antwort: Es gibt nicht nur ein Problem! Was geschieht mit einem Mädchen, das so unschuldig ist wie Lynda im Film? Sie wird zum Opfer ihres Chefs oder eines selbsternannten Don-Juans. Wieviel ist das Menschliche dabei noch wert? Unter diesen Umständen fällt es Lynda schwer, weiterhin zu lächeln, so zu tun als ob. Womöglich hält sie sich selbst für wertlos? Oder gibt es sie doch noch; die echten Romantiker? Mir kam es so vor, als ob der Film gen Ende eine Vorstellung davon hätte und ein wenig Optimismus verbreite. Der Schlüssel zum Film ist die erst 16jährige Emily Lloyd als Lynda. Sie versprüht soviel Lebensfreude und wirkt so wild, dass allein ihre Persönlichkeit ausreicht, uns diese schwierige Rolle nahe zu bringen. Ihre Zukunft als Schauspielerin damals in UK: Rosig! Ganz anders als die von Lynda.

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